Marienfeld – Ein modernes Dorf
Entwurf | Sommersemester 2015 | Prof. Leeser
Das Marienfeld wurde 2005 zum Schauplatz des Weltjugendtages, als Papst Benedikt XVI. hier die Abschlussmesse hielt. Für zwei Tage entstand um den sogenannten Papsthügel, von dem der Papst die Messe hielt, ein temporäres Dorf für Pilger. Es wurde für kurze Zeit eine Infrastruktur geschaffen, die eine Millionen Menschen versorgte. Geblieben von der Veranstaltung ist der 10 Meter hohe Papsthügel mit Gedenkstätte.
Inspiriert von dieser Veranstaltung behandelte der Entwurf dieses Semesters die Frage, wie ein modernes Dorf aussehen könnte. Um dem Dorf eine Funktion zu geben, sollte sich jeder Student einen handwerklichen Beruf aussuchen, dessen Anforderungen an das Gebäude als Vertiefungsthema für den Entwurf dienen sollten. Zusätzlich zum gewerblichen Bau sollte als Addition dessen oder separat die Wohnung der Familie des Handwerkers geplant werden. In meinem Fall ist es ein separates Gebäude geworden.
Als Beruf für mein Gebäude habe ich den Brauer gewählt, da er sowohl einen regionalen Bezug zum Rheinland hat und er auch historisch betrachtet oft fester Bestandteil eines Dorfes war. Vor dem Planungsbeginn wurden Grundlagen des Brauwesens ermittelt.
In diesem Entwurf bin ich sowohl traditionalistische als auch moderne Umsetzungen durchgegangen, wovon Letztere ausgearbeitet wurden. Mein Ziel war es, einen möglichst geräumigen Saal für den Ausschank zu schaffen. Inspiriert von dem französischen Betonpionier Eugène Freyssinet experimentierte ich mit Tonnengewölbe aus Beton. Diese Bauweise bot einen stützenfreien Innenraum, der vielfältig nutzbar war. Die Enden geben mit einer Glasfassade den Blick nach draußen frei. Die Produktionsstätten sowie Lagerräume und Sanitäranlagen sind in einem einfach gehaltenen Anbau untergebracht. Durch Öffnungen zwischen den zwei Bereichen können Besucher den Brauprozess verfolgen.