100.000 Wohnungen für Köln
Civic Design | Wintersemester 2017 & Sommersemester 2018 | Prof. Kempe und Thill
Allgemein
Als Ziel ist die Schaffung von 100.000 neuen Wohnungen für die rheinische Stadt Köln vorgesehen. Vorbild für dieses Thema war die Stadtplastik, eine Vision des Kölner Architekten Martin Bachem, welche einen Hochhausring um die Innenstadt mit 80.000 Wohneinheiten skizzierte.
Grundlagenarbeit
Als erstes lag es an den Studenten, ein Gefühl für die Struktur, Geschichte und Charakter der Stadt Köln zu entwickeln. Parallel dazu wurden jeweils historische bekannte Stadtbautheorien und umgesetzte Planungen (u.a. von Hausmann, Stübben, Cerda, Hobrecht und May) untersucht und ihre Vor- und Nachteile debattiert.
Entwurf
Der Grüngürtel ist aktuell einer der bedeutendsten innerstädtischen Flächen von Köln. Er dient als Naherholungsgebiet und bietet zugleich große potenzielle Flächen für den Bau vieler Wohnungen. Schon der angestrebte Bau einer Stadtautobahn in den 70er Jahren löste große Entrüstung bei den Bürgern aus. Ist es dennoch möglich, dort Wohnraum zu schaffen und ihn gleichzeitig als Erholungsgebiet zu erhalten?
Leitidee des Konzeptes ist es, den Bereich des Kölner Grüngürtels komplett zu denken. Durch eine Untertunnelung des Schienenverkehrs mit einhergehender Neuorganisation der Verkehrsflächen und einiger Baublöcke lässt sich der Grüngürtel um die Innenstadt bis zum Rhein schließen. Gleichzeitig lässt sich durch den Flächengewinn eine qualitative Nachverdichtung vollziehen, die viele neue Wohnungen entstehen lässt. Der neue Gürtel schließt die Baukanten der Neustadt mit einem Stadtboulevard sauber ab und schafft auf der Außenseite neue Quartiere am Grünen mit hoher Wohn- und Freiraumqualität. An den wichtigsten Zufahrtsstraßen entstehen architektonische Hochpunkte. Durch die Aufwertung der Grünflächen bei partieller Verkleinerung verbessert sich die Lebensqualität und gibt der Stadt Köln ein völlig neues Stadtbild. Der Grüngürtel erhält neue Wasser- und Sportflächen. Die an ihm liegende Universität zu Köln wird sukzessiv nach Köln-Deutz verlegt, um dort dem Rechtsrheinischen neue Impulse zur Entwicklung zu geben. Damit schafft sie am Gürtel weitere großflächige Entwicklungsgebiete.
Insgesamt werden bei dieser Vision 590 Hektar Fläche überplant und 118.000 neue Wohnungen entstehen. Von dieser Zahl sind jedoch 15% Kompensation für den durch Abrisse verlorenen Wohnraum.